Montag, 25. Juni 2012

Beantwortung einer Leserzuschrift

"Zufällig" (ja, ich weiß, es gibt keine Zufälle) habe ich beim Entrümpeln ein sehr interessantes Mail gefunden. Das Mail beinhaltet Verständnisfragen die ich gerne aufgreifen möchte. Die Beantwortung dieser Fragen bringt vielleicht wieder ein Stück mehr Klarheit, was die Intention dieses Blogs eigentlich ist...


LeserIhren eigenen Blog haben Sie innerhalb von ca. 2 Monaten geschrieben, so dass man den tatsächlichen Zeitrahmen Ihrer Gedanken nicht mehr nachvollziehen kann. Alleine die Tatsache, dass Sie öfter auf dem Balkon sitzen, lässt vermuten, dass Sie diese Gedanken nicht erst im Dezember 2011 hatten. In Beitrag 24 nennen Sie mit dem 1.11.2009 ein konkretes Datum. Der Blog ist offensichtlich nachträglich geschrieben worden. 

Dennstedt: Stimmt. Der Blog ist eher unbeabsichtigt entstanden. Wie aus dem Blog ersichtlich wird, ist eine meiner Beschäftigungen der Verkauf der Unternehmenssoftware "Microsoft Dynamics NAV", früher auch unter "Navision" bekannt. Wir haben in vielen Gesprächen den Vertriebsprozess immer wieder neu beleuchtet und optimiert. 

Eines Tages kamen wir in einem solchen Gespräch auf die Frage, ob sich so eine Software mit Internet - Unterstützung noch besser bzw. zielgerichteter verkaufen könnte. Dazu muss ich sagen, dass ich dieses Thema als Unternehmensberater bis vor einigen Monaten nie ernsthaft untersucht habe. Also nahm ich mich dieses Themas an. Ich bin zwar Autodidakt (wie treue Leser meines Blogs wissen), aber diesem Thema wollte ich mich nicht nur theoretisch nähern. So kam ich auf die Idee, einen Blog zu schreiben um zu sehen, ob das jemand liest. 

Nachdem ich als Unternehmensberater und Selbständiger beide Themenbereiche aus vielen, vielen Gesprächen kenne (also sowohl die Probleme der Eigentümer - Unternehmer, als auch der KMU - Unternehmen und vieler Einzelunternehmer), wählte ich als Thema des Blogs "Mut zur Selbständigkeit". Gerade die Selbständigen machen immer wieder eine oder zwei Handvoll Fehler und genau das ist der Grund, warum es mit der Selbständigkeit dann schnell scheitert (siehe dazu auch die 5 Kernprobleme, die bei fast allen Selbständigen in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sind)

Aber: was soll ich sagen? "Mut zur Selbständigkeit" hat absolut niemanden interessiert. Bis auf 2 oder 3 Zuschriften, die das Thema voll interessant fanden und gleich auch noch Fragen dazu hätten, war der Blog ein Ladenhüter. 

Na gut, so schnell gibt ein Dennstedt nicht auf. Was interessiert und berührt die Menschen wirklich? Beziehung (Partnerschaft), Gesundheit, Geld und auch, laut Recherchen mit Google Insight, "Selbständig machen" und "Geld im Internet verdienen". 

Zusätzlich hatte ich ja tatsächlich eine Wette laufen, dass ich in 7 Jahren Millionär werde. So kam ich dann auch auf die Idee, einfach diese Geschichte, die ja wirklich von Selbstständigkeit und Unternehmertum handelt, als Blog zu veröffentlichen mit dem Gedanken, meine Erfahrungen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Warum sollen alle die gleichen Fehler selber machen? 

Und so habe ich die Geschichte vom "Tagebuch eines zukünftigen Millionärs" in ca. 3 Monaten geschrieben. Und es hat funktioniert. Fast aus dem Stand weg hatte der Blog tolle Zugriffszahlen von mehreren tausend Seitenaufrufen pro Monat.


LeserVerstanden habe ich noch nicht, was das Ziel Ihres Blogs darstellt. 

Dennstedt: mir wäre es wichtig, die typischen Fallen und Probleme, welche immer und immer wieder beim Selbständig machen oder bei Selbständigen anzutreffen sind, zu beschreiben und darauf hinzuweisen, wie ich mit diesen Problemen und Fallen umgegangen bin. Was nicht heißt, dass es nicht auch andere Lösungsmöglichkeiten gäbe. Die von mir genannten Lösungen haben bei mir so funktioniert (oder eben nicht) wie in der Geschichte beschrieben.

Nachdem der erste Teil des Tagebuches eines zukünftigen Millionärs "Selbständig machen und in 24 Monaten das Jahreseinkommen verdoppeln" beinahe fertig war, kam ich dann auch noch auf die Idee, Seminare und Bücher über den Blog zu verkaufen. Naja, irgendwie muss ich ja zur Million kommen. In dieser Phase der Umsetzung bin ich gerade. 


LeserStellt Ihr Blog vielleicht nur ein Mittel der Selbst-Konditionierung dar, um die eigenen Ziele leichter zu erreichen? 

Dennstedt: Ja, tatsächlich, auch das stimmt. Mir sind während des Schreibens einige Verzettelungen meinerseits aufgefallen bzw. auch Fragen, die mir bis dahin selber unklar waren. Irgendwo habe ich gelesen, man versteht eine Sache erst wirklich, wenn man diese Sache lehren kann. Ich habe manche Zusammenhänge tatsächlich erst mit dem Schreiben des Blogs erkannt. Es hilft mir, mich vollkommen auf diese Aufgabe zu konzentrieren.


LeserSoll der Blog nur motivieren, einen Blick auf Ihre Firmen-Website zu werfen? Das habe ich natürlich auch getan. Wenn Sie möchten, lesen Sie doch einmal meine einfachen Tipps zur Suchmaschinen-Optimierung  (http://blog.sevke.net/tag/seo/), um Ihre Website noch besser in Google zu platzieren. 

Dennstedt: Nein, meine Firmenwebseite www.DEEconsult.at ist so gar nicht mehr gültig. Und zwar deshalb, weil ich damals, also vor der Wette, immer nur meine Zeit verkauft hatte und deshalb oft entweder Überkapazitäten oder Leerläufe hatte (eher mehr Leerläufe, was mich überhaupt schon anzipft!, wenn ich das nicht kontrollieren oder steuern kann). 

Zum Thema Suchmaschinen - Optimierung kann ich nur sagen: immer wieder fordern mich Leute auf, meine "Fehler" bezüglich Suchmaschinen - Optimierung zu korrigieren bzw. von den Experten korrigieren zu lassen. Dann schau ich mir meine Google Page Rank an = 4 und dann schaue ich mir die Google Page Rank von den (selbsternannten) Experten an (die meisten sind kleiner als 4) und dann frage ich mich, was die von mir wollen. 

Aber eines stimmt schon: mein Blog gehört tatsächlich optimiert. Aber von einem wirklichen Spezialisten. Wie erkennt man einen wirklichen Spezialisten? Ein wirklicher Spezialist fragt mir Löcher in den Bauch, was ich mit meinem Blog überhaupt alles machen will, welche Strategien ich verfolge, wen ich ansprechen möchte, usw. usw. . Und wenn das Package passt und ich es mir leisten kann (oder will) bzw. wenn der "Return of Invest" plausibel ist, dann mache ich das auch. 

Hier kann ich wieder eine Erfahrung weitergeben, die vielleicht auch anderen helfen kann: 
Ursprünglich dachte ich mir, ich brauche so einen Spezialisten nicht. Der kostet Geld und immerhin habe ich tatsächlich ein Page Rank von 4. Was ich wollte, sind mehr Besucher auf der Seite. Und da wurde mir just in diesem Augenblick eine interessante Mail zugestellt, in der 50000 Besucher über eine Art Pressenetzwerk für ein paar Netsch (für die deutschen Leser: Kröten, Mammon, Scheine) in 6 Monaten garantiert. Okay, ich sehe es ein: Gier und Blödheit gehören bestraft. Es waren wirklich nur ein paar Netsch aber dafür haben sich statt der 50000 Besucher in 6 Monaten so ca. 50 Besucher in 2 Monaten auf die Seite verirrt. Und ich glaube, viel mehr werden es wohl nicht mehr werden... 

Fazit: es gibt keine Abkürzungen, ob man es nun glauben mag oder nicht.... 


LeserEine der Fragen, für die Ihr Blog, eine Antwort schuldig bleibt, lautet: wie kann ich mit einem Startkapital von 0 Euro eine Unternehmung aufbauen, ohne dass meine Familie dabei verhungert. Letztendlich setzt das ein recht hohes Eigenkapital voraus bzw. die Möglichkeit, trotz fehlendem Einkommens einen Kredit von einer Bank zu erhalten

Dennstedt: Ich meine, wir leben in einer Informationsgesellschaft. Wir haben Internet mit einer Vielzahl an kostenlosen Tools. Wir haben unsere eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten. Und manche haben kreative Ideen oder ein Netzwerk, eine EMail - Liste oder was auch immer. Natürlich kann man heutzutage auch ein Unternehmen aufbauen ohne Eigenkapital. 

Was ist ein Unternehmen überhaupt? Es ist ein unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betriebenes System zum Zwecke des Gelderwerbs (wenn man mir diese freie Übersetzung jetzt mal gestattet). Zuerst bin ich das System. Als Selbständiger. Jetzt kann ich als Selbständiger meine Zeit verkaufen, die ist allerdings begrenzt. Also werde ich keine Zeit sondern Ergebnisse verkaufen. Da haben es Verkaufstalente naturgemäß jetzt relativ leicht (obwohl, die meisten Verkäufer die ich kenne, sind nicht bereit, auf Erfolgsprovision zu arbeiten). 

Wer den Blog kennt und weiß, dass man als Selbständiger in 24 Monaten sein Jahreseinkommen verdoppeln kann (und das geht wirklich, das ist kein Schmäh) hat jetzt entweder ein volles Jahreseinkommen als Investitionsmittel zur Verfügung oder 1 Jahr in Zeit, um etwas Neues aufzubauen. Wenn ich ein volles Jahreseinkommen habe und das der Bank plausibel darstellen kann (wir haben ja darüber gesprochen, dass die Bank unser Geschäftspartner sein sollte), dann kann ich dieses Kapital vielleicht verdoppeln oder verdreifachen. 

Ich für meinen Teil habe das nicht gemacht, sondern habe mir die Zeit genommen, diesen Blog zu schreiben in der Hoffnung, es wird ein System, mit dem man Geld verdienen kann. Wir werden sehen...


LeserEinen weiteren Punkt habe ich nicht verstanden: wie können Sie Ihren Traum von einer Million (falls noch nicht erreicht) entwickeln, ohne dabei den Rückhalt Ihrer Familie zu haben. Oder wird dies letztendlich zu einer Trennung führen, weil Ihre Familie für Ihre eigenen Visionen nicht zielführend ist? 

Dennstedt: diese Frage wollte ich jetzt nicht weglassen, weil es tatsächlich eine interessante Frage ist. Die Antwort darauf muss jeder für sich selber finden. Ich für meinen Teil möchte diese Frage aber unbeantwortet lassen...


Leser: Eine andere Frage drängt sich auf: sind die Erzählungen aus Ihrem Leben eventuell nur rein fiktiv, um Ihre Botschaften zu verpacken? Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich halte das für legitim. 

Dennstedt: Jede einzelne Geschichte oder Begebenheit ist tatsächlich so oder so ähnlich in meinem Leben passiert. Ursprünglich hatte ich tatsächlich die Idee, eine fiktive Geschichte zu schreiben, damit ich mich selber nicht zu sehr exponieren muss. Aber das habe ich nicht zusammengebracht und deshalb habe ich der Einfachheit halber nur über Ereignisse geschrieben, die ich kenne, weil ich es selber erlebt habe. 


Zum Abschluss möchte ich noch eine Zuschrift aus einem anderen Mail, von einem sehr kreativen und interessanten Leser, anführen, weil es den Zustand, in dem sich der Blog derzeit befindet, sehr gut darstellt: 


..... dann liegen vermutlich auch für jeden sichtbare Erfolge vor. Ich vergleiche Ihr Vorhaben mit einem Hausbau: Im Moment steht der Keller oder zumindest die Bodenplatte. Für den Bauherrn ist da echt schon viel geschafft: Bauplan, Genehmigung, Finanzierung. Der Außenstehende schaut aber noch skeptisch und sagt: Wohnen kann man aber hier noch nicht.

Und genau so isses. Ob man dann jemals in meinem Haus wohnen kann, sprich: ob ich jemals den Erfolg haben werde, über den ich hier schreibe, das wird die Zukunft zeigen. Ich bin genauso gespannt wie Sie, und Sie, und ja, ganz hinten in der letzten Reihe: und Sie ;-)  







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