Dienstag, 28. Februar 2012

CC1 - 1. "Soziale Kontakt - Agentur" für Marketingkampagnen

Ich habe mich nun seit ca. 3 Monaten mit dem Thema "Soziale Netzwerke", "Social Media", "Online - Marketing", "Networking" usw.  ziemlich intensiv beschäftigt, wie meine Kontakte in XING und TWITTER mitbekommen haben. Durch dieses Tagebuch bin ich auf eine ganze Bandbreite von Fragen und auch Antworten gestoßen, die es wert sind, diese aus der Unternehmensberatungssicht näher zu beleuchten. Das erste Resümee fällt allerdings sehr ernüchternd aus. 



Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die angebotenen Dienstleistungen rund um die Verbreitung von Informationen, Werbebotschaften, Umsetzung von Marketingstrategien in den sozialen Netzwerkenziemlich mau. Aus meiner Sicht machen die meisten das Gleiche und das noch dazu ziemlich mittelmäßig (ich denke da an Pareto: 20% der Dienstleistungen sind sehr gut, den Rest kann man getrost vergessen).

Was ich Bücher gewälzt habe, Botschaften auf XING und TWITTER gepostet und getweetet habe, nur um herauszufinden, wie der ganze Schmarrn funktioniert. Wie viele Menschen da schon auf diesen Zug aufgesprungen sind und Dienstleistungen drum herum anbieten ist ein sagenhaftes Phänomen. Da würde ich schon von einer Wissensblase sprechen.

Da habe ich mir dann irgendwann die Frage gestellt, als sehr pragmatischer und zweckorientierter Mensch: Warum sollte ich meine kostbare Zeit (und Unternehmen viel kostbare Ressourcen in Form von Geld und Mitarbeiter) investieren, um Kontakte für die Umsetzung einer Marketingstrategie zu erhalten, wenn es ohnehin genug Menschen gibt, die schon Kontakte haben. 

Was wäre, wenn man einmal nur gedanklich, einen anderen Weg zur Finanzierung einer Marketingkampagne wählen würde? Etwa so, wie man große Immobilienvorhaben finanziert? 

Wie funktioniert das bei sehr großen Immobilienfinanzierungen?

Da werden Investoren gesucht, die ihr Kapital in Form von Geld zur Verfügung stellen und dafür an den Gewinnen beteiligt werden. Das ist unternehmerisches Risikokapital. Das könnte man auch als Strategie des "Other People´s Money" bezeichnen. 

Wie könnte das bei einer Werbekampagne ausschauen?

Da könnte man Investoren suchen, die ihr soziales Kapital in Form von bereits bestehenden Kontakten in das Projekt einbringen und dafür an den Gewinnen beteiligt werden. Das würde ich jetzt als Strategie des "Other People´s Contact" bezeichnen.

Dann bräuchte ich mir keine Gedanken um soziale Netzwerke, Suchmaschinenoptimierungen, EMail - Marketing und wie diese Kanäle im Einzelnen alle heißen, machen. Sondern ich suche mir Menschen, die bereit sind, ihre Kontakte für Projekte zur Verfügung zu stellen. Die bereit sind, ihre Kontakte einzubringen, wie zum Beispiel Geld in einen Aktienfonds, oder Gold das sich eine Bank ausleiht und gegen Gebühr weiter verleiht.

Das wäre dann wie eine Agentur für soziale Kontakte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass "soziales Kapital" (Kontakte und natürlich ganze Netzwerke) irgendwann mal mehr Wert haben könnten als unser bisheriges Zahlungsmittel Geld. Informationen und soziales Kapital könnten eine neue Währung von morgen werden. Und das noch ziemlich global

Jetzt würde ich gerne ausprobieren, ob es möglich ist, so viele Menschen davon zu überzeugen, ihre Kontakte für ein bestimmtes Projekt in der obigen Form zur Verfügung zu stellen. 

Sagen wir mal, wir gründen eine "Sozial Kapital - Agentur" und legen einen "Sozial Kapital - Fonds #1" auf, der 1 Million an menschlichen Kontakten, die ein Unternehmen für ihre Marketingkampagne nutzen könnte, enthält. 

Gibt es dazu ein querdenkendes, innovatives Unternehmen, die so ein Projekt mittragen würden? 

Sollte sich bis Ende der Woche kein Unternehmen finden, dass bereit ist, hier mitzumachen, dann versuche ich es als Internetprojekt hier über meinen Blog. Wäre ja gelacht, wenn das nicht funktionieren würde.....


erfolgREICHer im Leben, Ergänzungen
die Presse, Soziale Beziehungen sind die neue Währung

4 Kommentare:

  1. Nehmen wir die 1 Mio Kontakte. Nun werden die 1 Mio Kontakte über das Produk P der Firma F informiert. Angenommen 1 Prozent kauft das Produkt, jedoch nur wenn es nicht zu teuer ist. Als Gewinn bleibt für F vielleicht 10 Euro pro Verkauf, macht bei 10.000 Verkäufe dann 100.000 Euro Einnahmen. Angenommen es wird die Hälfte an die Kontakt-Knoten ausgeschüttet, ergibt 50.000 Euro je 1 Mio Kontakte, also 5 Cent je Kontakt.. Typische Leute haben vielleicht 1.000 Kontakte, macht dann 50 Euro Einnahmen für einen Kontakt-Knoten bei dieser Aktion.

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  2. Hallo Claus, sie haben recht: Wenn man es so macht, wie Sie beschrieben haben, wird man dieses Ergebnis erhalten. Ich würde es aber so nicht machen :-)

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  3. Auszug aus dem Blog der Dennstedt:
    ----Das wäre dann wie eine Agentur für soziale Kontakte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass "soziales Kapital" (Kontakte und natürlich ganze Netzwerke) irgendwann mal mehr Wert haben könnten als unser bisheriges Zahlungsmittel Geld. Informationen und soziales Kapital könnten eine neue Währung von morgen werden. Und das noch ziemlich global.----

    Dies ist immer der Wert für alle Notsituationen wie Kriege, Inflation gewesen, Gute Kontakte für Tauschwaren - ohne Geldmittel.
    Wer viele Kontakte hatte, wußte auch an alles zu kommen.
    Dies würde ich auch als Zukunftswert sehen. Man sollte natürlich nicht das soziale Kapital in Cent oder Euro / St. unmittelbar sichtbar machen wollen. Ich würde dieses soziale Kapital als Wert sofort befürworten. Das reine Zahlungsmittel Geld wird immer mehr an Wert und Bedeutung verlieren und es ist in meinen Augen sinnvoll - diesen Wert mit dem sozialen Wert zu verknüpfen. Die Idee ist zukunftsorientiert.

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    1. Hallo Christin, mich würden Ihre Ansichten genauer interessieren, wenn Sie Interesse an einem Gedankenaustausch haben, dann bitte mailen sich mich an ernst.dennstedt@deeconsult.at

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