Dienstag, 17. Januar 2012

22 - Dankbarkeit

Kennen Sie das? Es gibt Zeiten, da gelingt einfach alles. Sky is the Limit!  Nichts und niemand können mich von meinem Ziel abhalten! Solche Phasen nennt man auch Flow. Alles fließt. Alles geht mühelos von der Hand. Alles was ich anpacke, gelingt. So macht reich werden richtig Spass. Wenn man Erfolg nicht gewöhnt ist oder dieser zu schnell kommt, die eigene Persönlichkeit noch nicht stabil genug entwickelt ist um mit großem Erfolg rational umgehen zu können, schleicht sich langsam und unaufhaltsam Überheblichkeit ein. Der eigene Erfolg steigt zu Kopf. Man(n) häufiger als Frau wird richtig arrogant. Schaut auf seine Artgenossen runter vom hohen Ross des schnellen Erfolges. The Winner takes it all.



Und dann gibt es Momente im Leben, wo scheinbar gar nichts mehr funktioniert. Man hadert mit seinem Schicksal, man versucht krampfhaft unter allen Umständen, das Ziel doch noch irgendwie zu erreichen. Jammerei macht sich breit, Klagen über Gott und die Welt folgen, das Selbstvertrauen wird immer kleiner, der Glaube an die Machbarkeit schrumpft zu einem Zwergerl. Nichts geht mehr! Und deine besten Freunde werden dir sagen, dass sie eh immer schon gewusst haben, dass du das nicht auf die Straße bringen wirst. Warum solltest gerade DU es schaffen?

Keiner auf dieser Welt lebt in so gesicherten Verhältnissen, dass man um seine Gesundheit, Finanzen oder Schicksalsschläge nicht fürchten müsste. Wir müssen jeden Tag wieder und wieder gegen diese (Ur-) Ängste ankämpfen.

Gegen all die negativen Einflüsse wie Arroganz, Neid, Gier, Angst, Jammerei, ...., die uns in der Erreichung unserer Ziele erheblich behindern oder diese sogar verhindern, kann ich etwas tun. Und dieses Gegenmittel ist sogar kostenlos. Es ist die DANKBARKEIT.

Immer dann, wenn ich anfange über mein Schicksal zu hadern (manchmal gibt es solche Tage), zu jammern weil meine Supermarktkasse die langsamste ist oder der Idiot auf der dritten Spur gefälligst mir Überflieger Platz machen sollte, immer dann ist es Zeit, dankbar zu sein. 

Ich bin dankbar für meine Gesundheit, meine Familie, für meine Freunde, für die frische Luft die ich atme, für die Sonne die mein Gesicht wärmt, für meine von Gott gegebenen Talente, für meine Fähigkeit die verschiedenen Gefühle des Lebens intensiv empfinden zu können. Die Liste ist schier unendlich.

Dankbarkeit kann sich in unterschiedlichen Formen ausdrücken. Freudiges Geben, sei es Geld für soziale Projekte, anerkennende Worte, Liebe in Form einer einfachen Umarmung ganz ohne Worte, einfach nur ein Lächeln, ansteckende Fröhlichkeit.

Der wahre Reichtum liegt in uns selber. Es sind die wundervollsten und intensivsten Gefühle, zu denen jeder Mensch fähig wäre, aber nicht jeder fähig ist, diese auch zuzulassen.

Das Leben ist ein Spiel. Erfolgreich sein, reich werden, Vermögenswerte aufbauen, all das macht Spaß.  Es sind Herausforderungen. Es ist ein Spiel mit Echtheitscharakter. Es weckt die Neugierde, nach Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, um diese Erfolge erreichen zu können. Mich fasziniert dieses Spiel. Aber es ist nicht alles. Äußerer Reichtum ohne inneren Reichtum wäre sinnlos, es gäbe keine Zufriedenheit.

Was wären all diese tollen Erfolge, wenn wir nicht in der Lage sind, dankbar zu sein für dieses wunderbare Leben in seiner ganzen Vielfalt. Ein Leben, das uns von Gott geliehen wurde. Ein Leben, dass wir uns gestalten können, ganz wie wir es wollen. Ein Leben, das geprägt ist von den inneren Einstellungen, den Bildern vor unserem geistigen Auge, dem Reichtum der Gefühle, zu denen wir fähig sind. Geliehen, um in der kurzen Zeit unseres Seins auf dieser Erde das Beste für uns zu machen, in einem Maße, wie es jedem Einzelnen eben möglich ist. 

Wenn nur jeder Einzelne daran arbeiten würde, sein Leben so zu gestalten, dass er selber ruhig und gelassen, mit einem Wort glücklich und dankbar ist, wäre die Welt voller Frieden und Liebe.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen