Dienstag, 20. Dezember 2011

9 - Mission Impossible 1

Die Vision zu denken ist irgendwann zu wenig. Man muss ins Handeln kommen. Fest an den Erfolg glauben, ist Voraussetzung. Allerdings, vom Schreibtisch aus wird sich eine Vision, sei diese auch noch so stark emotional verankert, nicht umsetzen lassen. Ohne auch entsprechendes Tun, wird sich der Erfolg nicht einstellen. Um diese unglaubliche Summe von einer Million Euro erschaffen zu können, muss man über sich hinauswachsen, muss sich weit, sehr weit aus der Komfortzone entfernen, muss persönliche Grenzen überschreiten um "Unmögliches möglich machen". 

Noch einmal gehe ich zu meinem Humidor. Noch einmal nehme ich mir eine Zigarre heraus. Drücke und rieche daran, öffne die Zigarre mit dem Bohrer, zünde sie mit einem Streichholz langsam an. Langsamer als sonst. Und ich rauche sie auch langsamer als sonst. Ich lege den Rest in den Ascher und bedanke mich im Geist bei dem oder der Zigarrenrollerin für den Genuss, den diese Person mir mit ihrer Arbeit beschert hat. Es ist nämlich die letzte Zigarre für eine längere Zeit. 

Mein Deal mit mir selbst: die nächste Zigarre gibts erst wieder, wenn das erste Projekt, für welchen Kunden auch immer, verkauft ist. Sonst fange ich ja nie an, Vollgas zu geben.

Ich komme jetzt in die erste heikle Phase des Projektes "eine Million Euro in sieben Jahren": Jetzt brauch ich einen optimalen Kunden, mit dem ich meine Ziele schnell erreichen kann. Viele Fehler darf ich mir in dieser Phase nicht leisten, weil das kann den ganzen Zeitplan über den Haufen werfen. 

Deshalb: Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mir einen Eigentümer - Unternehmer wünschen. Also suche ich mir einen Eigentümer-Unternehmer aus und setze einen entsprechenden Wunsch an mein Universum ab. 

Warum?

Es gibt zwei Denkmuster bei den Top - Entscheidern: 
Angestellte Manager und Eigentümer - Unternehmer

  • Topmanager, angestellte Geschäftsführer, Vorstände, also alle die einen Vertrag haben und für ihre Leistung honoriert werden, wollen keinen Fehler machen
  • wollen ihren Job nicht riskieren und treffen deshalb auch keine "mutigen" Entscheidungen 
  • Angestellte Entscheider brauchen Statussymbole um zu demonstrieren, wie erfolgreich sie sind (Jaaaa, herrlich. Ich hör den Aufschrei von einigen Lesern bis hierher, allerdings: zu so einer Kategorie habe ich selber mal gehört. Und: natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber eben nur Ausnahmen)
  • Angestellte Top - Manager zielen eher auf hohe Einkommen um sich den gewünschten Lebensstil leisten zu können und nicht so sehr auf die Schaffung von Vermögenswerten
Im Gegensatz dazu
  • Eigentümer-Unternehmer entscheiden sofort und zwar auf Basis langfristiger Überlegungen und nicht für die Dauer des Arbeitsvertrages
  • sie können meist gut mit Geld wirtschaften, weil es deren eigenes ist 
  • legen auf Qualität, aber nicht auf teure Statussymbole Wert
  • Eigentümer-Unternehmer tun was nötig ist, um Vertrauen zu ihren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern aufzubauen
  • Eigentümer-Unternehmer agieren (und zwar aus eigenem Interesse) fair und menschlich
  • verfügen über Handschlag - Qualität und
  • konzentrieren sich weniger auf Einkommen sondern auf die Schaffung von Vermögenswerten (die daraus resultierenden Cashflows, werden re-investiert um weitere Vermögenswerte zu schaffen)
Im Übrigen sind das aus meiner Sicht auch genau jene Eigenschaften, die auch Selbstständige haben sollten, wenn sie über längere Zeit erfolgreich sein und bleiben wollen. Zumindest suche ich mir Selbstständige, mit denen ich zusammenarbeiten möchte, nach diesen Kriterien aus.


Ein Familienunternehmen ist sowas wie eine große, erweiterte Familie. Das, was sie selber nicht erleiden wollen, fügen die Eigentümer-Unternehmer auch Anderen nicht zu. Es gibt natürlich wie überall auch hier Ausnahmen, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Risiko sehr gering ist. 

Worauf ich schon schaue und auch sehr viel Wert drauf lege, ist, dass ich einen Eigentümer-Unternehmer finde, der wirklich schnell wachsen will. Der Fokus liegt also auf einem kleineren Unternehmen mit einem sehr dynamischen Wachstumskurs. Ein Eigentümer-Unternehmer, der, wie man so schön sagt, "auf der Welle surft".

Ein weiterer, für mich sehr wichtiger Beweggrund, mit Eigentümer-Unternehmer zu arbeiten, ist, weil ich noch genauer wissen möchte, wie Unternehmer Denken, Handeln, Entscheiden. Ich möchte von ihnen noch mehr lernen. Wie wir schon kurz in einem vorigen Post besprochen haben, ist das Umfeld, in dem wir uns bewegen, enorm wichtig für unseren eigenen Erfolg.

Warum?
Angestellte reden über ihren Job, ihren Chef, wie sie ihren Job absichern können oder wie sie einen neuen Job finden können. Unternehmer reden über Geschäfte. Und dabei wird sehr häufig Geld verdient.

Ok, jetzt aber los. In mühevoller Kleinarbeit habe ich mir aus meinen eigenen, über Jahre aufgebauten Kontaktstamm meine Zielgruppe herausgesucht, habe in XING erhebliche Zeit investiert um zu recherchieren und habe so an die 400 Unternehmen und Emailadressen aufgelistet. In einer Nachtaktion habe ich die 400 Namen und Adressen in ein kleines Mailerprogramm eingetippt und habe einen Anschreibebrief formuliert. 

Das Texten dieses Anschreibebriefes hat alleine schon einen ganzen Tag in Anspruch genommen. Mit welchem Betreff schaffe ich es, die meisten Empfänger zum Weiterlesen zu animieren? Wie formuliere ich mein Anliegen? Wie schaffe ich es in ein persönliches Gespräch. Und vieles mehr. 

Als Einzelunternehmer darf man in Österreich 49 Mails pro Tag zum Zwecke der Akquise versenden. Mehr nicht, dass wäre sogar strafbar. Ich starte mein Mailerprogramm, kontrolliere schon das 17te Mal den Anschreibebrief, mach einen Testlauf um nur ja keinen Fehler zu machen. Und schicke die ersten 49 Mails auf die Reise.

Uuupps! Fehler, leider haben sich alle 400 Mails auf die Reise gemacht :-) . Ich bin gespannt, ob das was bringt. Meine Erfahrung: normalerweise bringts nicht viel. Aber da ich nicht wusste, wie ich sonst hätte beginnen sollen, habe ich meinen Erstversuch zu meinem Wunschkunden zu kommen, mit dieser Mailaussendung gestartet. Und parallel dazu habe ich mit meinem Universum konferiert um nur ja meinen Erfolg sicherzustellen.

Mein erster Weg nach der Aussendung war .... natürlich zum Humidor. Ganz im Gedanken, was ich jetzt für eine Zigarre rauchen werde, welchen Genussaromen ich mich hingeben möchte, fällt mir siedend heiss ein, dass ich ja gar keine Zigarre rauchen darf. Erst wenn ich den ersten Auftrag an Land gezogen habe. 

Ooookkkkaaaayyyy.... mit fortschreitendem Nichterfolg meiner Aussendung haben sich die Abstände, in denen ich mit meinem Universum konferiere, ständig verringert. Wie sagte schon Konfuzius: Wenn du es eilig hast, gehe langsam. Aber Geduld ist meine große Stärke nicht.

Ich setzte mich auf mein Lieblingsplatzerl am Balkon, schloss meine Augen und stellte mir grade meine Bühne vor. Zum Vorhang aufziehen bin ich nicht gekommen, weil mein Handy kligelte. Eher widerwillig griff ich zum Telefon. Wer stört mich hier bei meinen wichtigen Konferenzen mit meinem Universum?

Einer der Mailempfänger hatte meine Aussendung mit Interesse gelesen und möchte sich mit mir treffen. Ich packs nicht! Mich hatte noch nie jemand nach einer Mailaussendung angerufen. Ob das schon mein Wunschkunde ist?

Mich erfasste eine ungeheure Euphorie. Energie schoss in meinen Körper. Das Leben ist einfach herrlich. Ein einziges Abenteuer. Ein Spiel mit Echtcharakter. Welche Spielkonsole kann solche Emotionen, solche Adrenalinschübe hervorbringen, wie das Leben selbst?  


1 Kommentar:

  1. Sehr interessanter Beitrag. Vor allem ist die Unterscheidung in der Denkweise interessant und sicherlich richtig.

    Leider geht mir der Plan "Wie Sie an die Millionen kommen" noch nicht so Recht hervor aber dennoch spielt die eigene Motiviation und das konstante Halten derer eine große Rolle.

    Ich blogge ebenfalls und freue mich immer über neue Besucher: http://blog.koglin.net/

    AntwortenLöschen